Donnerstag, 23. Dezember 2010

1. FC Köln - MSV Duisburg


[ge]wundert:
Über die 8000 Duisburger. Das nennt man wohl Spiel des Jahres..

durch[ge]gangen: Am Eingang um fünf vor sieben. Super!
[ge]standen: Ewigkeiten, in der KVB vor dem Spiel.
[ge]ärgert: Über den Spruch vom Vizepräsdenten auf der JHV: "Mit Duisburg haben wir ein schlagbares Los." Wenn man ein anständiger Bundesligist ist, ja. Ansonsten: Schwer. Offenbart die ganze Ahnungslosigkeit in der FC-Führung.
[ge]schmunzelt: Sitznachbar: "Der Brecko ist heute der beste Mann beim FC." Konnte man nichtmal widersprechen...
[ge]fragt (worden): "Jetzt mal ehrlich: Wie kannst Du dir das alle 2 Wochen antun?"
[ge]ärgert: Hat sich der FC-Vizepräsi jetzt bestimmt: Weil Lautern oder Koblenz zuhause wären ja auch sicher lösbar gewesen...
[ge]sehen: Poldis unfassbarer Hammer mit dem linken Fuß. Mehrmals. Ging nur leider nicht ins Tor
[ge]standen: Die letzten Minuten. Und auch noch mitgefiebert. Man man man...
[ge]fragt: Hat die FC-Weihnachtsfeier nach dem Spiel eine halbe Stunde oder doch 45 Minuten gedauert?
[ge]hört: Eigentlich nur die Duisburger. Allerdings direkt neben dem Gästeblock.
[ge]sehen: Ausflippende Gästefans, die mit Oberkörper frei und Mittelfinger zeigend aufm Zaun zu den Sitzplätzen hingen. Hach, Fußball ist so schön...
[ge]hört: Die Weihnachtswünsche vom Stadionsprecher nach Spielende. "Lassen sie sich reich beschenken, sie haben es sich verdient." Fiel wohl aus...
[ge]dacht: Eigentlich ein passender Jahresabschluss
[ge]trunken: Kölsch, ab der 2ten Halbzeit. Danach ging's...

Sonntag, 5. Dezember 2010

Video: Leverkusen - Köln

Die Sicht auf den Gästeblock kurz vor Spielbeginn.

Bayer Leverkusen - 1. FC Köln



Was bleibt? Nichts! Der FC hat nach 15 Spielen jämmerliche zwölf Punkte. Das Spiel in Leverkusen lief zwar weniger hässlich als erwartet, aber mehr als ein bisschen Applaus nach Abpfiff war nicht drin. Die (sportliche) Lage ist dramatisch und es fehlt nicht viel, dann ist sie hoffnungslos.

Der Rückblick:

[ge]freut:
Über die Stadionerweiterung, die fast ausschließlich den Gästefans zu Gute kommt

[ge]staunt: über die Pyrotechnik, die im Gästeblock verbuddelt war
[ge]ärgert: Beim FC zahlt man fürn Sitzplatz das Doppelte
[ge]sehen: Einen halbleeren Stehblock der Heimfans zehn Minuten vor Spielbeginn
[ge]hört: "Macht sie nieder, schießt sie aus der Liga" - aber nur zwischen der 55. und 65. Minute
[ge]trunken: Glühwein. Nichts zu meckern...
[ge]plant: Hoffnungslose Missionen bleiben zu lassen. Aber den Plan gibt's schon seit zehn Jahren...
[ge]dacht: Ziemlich ruhig hier. Zumindest wenn man mit der S-Bahn fährt.
[ge]lacht: Eine Frauenstimme ermahnt die Fans zum Anpfiff. Klang lustig.
[ge]freut: Man kann mit Geldkarte bezahlen. Praktisch.
[ge]standen: Das ganze Spiel
[ge]lauscht: Den Heimfans. War aber meistens schwierig...


Sonntag, 28. November 2010

1. FC Köln - VFL Wolfsburg: 15 kurze Gedanken

In der Bahn träumt man vom Pokalfinale, das Geißbock Echo geht virtuos mit der Jahreshauptversammlung um, eine Bratwurst muss nicht zwingend durchgebraten sein. 15 kurze Gedanken zum Heimspiel des 1. FC Köln gegen den VFL Wolfsburg.

[ge]wundert: Gespräch auf der Bahn-Hinfahrt: "Wenn wir im DFB Pokal Finale sind, fahren wir mit dem Rad nach Berlin." Wenn das Wörtchen wenn nicht wär…
[ge]ärgert:
Sportslab stellt im Geißbock Echo jetzt also die besten Spieler der Gegner vor. Wie wär's, wenn Sportslab mal wieder gute Spieler für den FC finden würde? Ist ja schon etwas länger her…

[ge]schmunzelt
: Im Geißbock-Echo Bericht zur Jahreshauptversammlung wird die Nicht-Entlastung des Vorstands mit einem Satz im hinteren Teil des Textes erwähnt
.
[ge]hört
(müsste heißen "nicht gehört"): Das Häufchen Gästefans. Können froh sein, dass sich der Oberrang Nord kurz vor Spielende sogar erbarmt, ihnen ein "Lutscher" zuzurufen, nachdem sie auf dem Zaun so etwas wie Empörung spielen. Sind wir elitär und arrogant? Ach was...

[ge]ärgert: Vergessen das Choreo-Poster nach dem Spiel zu kaufen
[ge]fragt
: Ob ich nächsten Sonntag meinen ersten Sieg in Leverkusen sehe?

[ge]antwortet
(sicht selbst): Nein!
[ge]trunken
: Das mieseste Kölsch, was es ever im Stadion gab. Vermutung: Das alkoholfrei Fass vom Gladbach Spiel war noch angeschlossen

fest[ge]stellt: Wolfsburg ist im Vergleich zum FC jawohl die eindeutig größere Geld-Verbrennungsmaschine, wenn man sich deren Gehälter und Leistung anschaut.
[ge]lernt: Eine Bratwurst kann man auch fast roh und lauwarm essen, ohne Magenprobleme zu bekommen
[ge]pinkelt: In der 60. Minute
[ge]freut
: Er macht sie alle rein, für unseren Verein - Novagool! So fies ist Fußball. Einer an diesem Tag schwächsten FC-Spieler wird als Held gefeiert.

[ge]hört
: Meinungen auf der Rückfahrt: "Lieber heute drei Punkte und dann in Leverkusen verlieren.
"
[ge]dacht
: Als Sturmspitze ist Poldis Aktionsradius auf 10 Quadratmeter beschränkt

[ge]sehen
: Einen ergrauten Litti, der vergeblich versuchte, Auswechselspieler zur Bank zu winken

[ge]sehen II: Seine Säbelbeine durch die dicke Buchse. Ehrlich...

Dienstag, 23. November 2010

Facebook Fan-Tabelle im November

Weltexklusiv und nur bei fcbuch (zumindest nirgens anders entdeckt) gibt's die Facebook Bundesliga-Fan-Tabelle für den Monat November. Warum die so interessant ist? Eigentlich ist's die wahre Tabelle. Genauer gesagt: Die Tabelle, die zeigt beweist, dass der FC ein Big-Player, ein elitärer, massentauglicher Bundesligist ist, der - was sonst - in die Champions League gehört!

Und sonst? Als ich die Zahlen rausgesucht hab, war ich verdammt überrascht. Im Vergleich zum August-Ergebnis sind die Fan-Zahlen bei einigen Vereinen förmlich explodiert. Meine Vermutung, dass bei den Fußball-Vereinen bei Facebook noch viel tut, war ganz so falsch nicht. Heißt: Auch im August war es als Verein noch nicht zu spät, um auf Facebook zu setzen (Die Gründe, hatte ich bei der ersten Tabelle schonmal genannt). Eigentlich unverständlich, dass es einige (auch massenkompatible Klubs) noch immer nicht machen, oder nur halbherzig.

Bei Schalke etwa führt ein Link von der offiziellen Klub Homepage zum "
Königsblauen Planet" eine Fan-Community vom Trikotsponsor Gazprom. Erfolgreich ist was anderes: Die Sponsor-Gruppe hat lediglich 4300 Fans - eine inoffizielle Seite hat sich mit über 40000 Fans längst als Schalke-Facebook Seite etabliert. Für den Verein eine verpasste Möglichkeit, seine Medienpolitik zu steuern. Für die Fans natürlich gut. Sie haben eine unabhäbgige Plattform - allerdings ohne Vereins-Infos.

Ähnlich bei Eintracht Frankfurt, dessen umständlich formulierte e.V. Gruppe lediglich 2000 Fans hat, die inoffizielle Seite dagegen längst über 70000 Fans. Haben sich solche nicht-offiziellen Seiten erstmal als Anlaufstelle etabliert, dürfte es für die Klubs schwer sein, dagegen anzukommen. Die Macht über den eigenen Klub, zumindest bei Facebook, ist verloren.

Dortmund dagegen hat noch rechtzeitig die Kurve gekriegt: Die Seite wurde erst im August aufgemacht, hat in drei Monaten mehr als 50000 Fans gewonnen.

Weiter interessant: Die Tabelle deckt sich in groben Zügen mit der Zuschauertabelle der Bundesliga. Dortmund wird in den nächsten Wochen und Monaten sicher noch höher kommen. Überraschend vielleicht auch die niedrige Zahl von Mönchengladbach. Ansonsten gibt sie wohl ein recht deutliches Bild ab, welcher Verein im Internet "zieht" und welcher eher hinten durch fällt bzw. bei wem bislang einfach kein gutes Web-Marketing betrieben wurde.



1. (1.)
Bayern München 329.275 (August: 141.017) offizielle Seite
2.
(2.) VFB Stuttgart 102.314 (August: 74129) offizielle Seite
3. (3.)
1. FC Köln 82716 (August: 52812) offizielle Seite
4. (5.) Hamburger SV 80626 (August: 47355) offizielle Seite
5. (6.) Werder Bremen 80244 )August: 34025) offizielle Seite
6. (4.) Eintracht Frankfurt 71435 (August: 47705) inoffiziell
7. (18.) Borussia Dortmund 50920 (August: 1379) offizielle Seite
8. (8.) FC Schalke 04 41467 (August: 23248) inoffiziell
9. (7.) FC St. Pauli 39507 (August: 30543) nicht bestätigt
10. (9.) 1. FC Nürnberg 33895 (August: 18457) offizielle Seite
11. (10.) 1. FC Kaiserslautern 32569 (August: 18220) offizielle Seite
12. (11.) Hannover 96 24632 (August: 13193) offizielle Seite
13. (12.) Borussia Mönchengladbach 20944 (August: 12794) offizielle Seite
14. (13.) VFL Wolfsburg 13770 (August: 6333 Sportmannschaft und Verein zusammengezählt)
15. (16.)
SC Freiburg 10224 (August: 4295) inoffiziell
16. (17.) TSG Hoffenheim 5660 (August: 3915) nicht bestätigt
17. (15.) 1. FSV Mainz 05 5357 (August 4856, damals noch eine Fanseite)
18. (14.)
Bayer 04 Leverkusen 4448 (August: 7557, nicht offizielle Seite, jetzt aufgelöst) offizielle Seite

Donnerstag, 18. November 2010

Rückblick: Jahreshauptversammlung

[ge]wartet: 30 Minuten am Eingang, an drei Schleusen, an keiner kontrolliert worden
[ge]sessen: Vor jemanden, wo ich verstehen kann, wenn Wolfgang Overath ihn als Chaot bezeichnet
[ge]schenkt bekommen: Einen durchsichtigen FC-Kugelschreiber, mit rotem Klubemblem. Praxistest steht noch aus
[ge]lernt: Der FC macht mittlerweile 2,856 Millionen Euro pro Jahr mit Mitgliedsbeiträgen - fast so viel, wie mit dem Hauptsponsor
[ge]stimmt: Bei der ersten Abstimmung anders, als bei der mit Auszählung
[ge]klatscht: Beim Wortbeitrag eines 18-Jährigen: "Ich habe noch nie einen FC-Erfolg miterlebt."
[ge]sehen: Personenschützer für's Präsidium beim Einlauf
[ge]dacht: Eigentlich steht im Geschäftsbericht fast nichts spannendes. Das große Geld wird schließlich in der GmbH ausgegeben. An wen auch immer
[ge]fragt: Wer hat eigentlich die wichtige U23 und ebenso wichtige U17 übernommen?
[ge]fragt2: Warum sitzt eigentlich der Verwaltungsrat mit auf dem Podium, wenn von denen eh niemand was sagt?
[ge]ärgert: Über die zwischendurch jämmerlichen Versuche auf dem Podium, auf gut Wetter zu machen
[ge]trunken: Nix!
[ge]gangen: Während der Rauchverbot-Diskussion um 23:20 Uhr


FC-Jahreshauptversammlung

Der Andrang war riesig, die Fan-Seele kochte. Was für eine Chance, die Emotionen in die richtigen Bahnen zu lenken! Die Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln hätte für den Klub ein Signal des Aufbruchs werden können. Die Verantwortlichen verfolgten eine andere Strategie.

Mit der FC-Hymne ließen sich die Mitglieder zu Versammlungsbeginn in den Jahren zuvor stets beruhigen. Diesmal aber hielten viele von Ihnen während des Lieds ihre Nein-Karte nach oben. In solcher Masse, dass das Lied nicht einmal nach der Hälfte ausgeblendet wurde. Und nun wurde deutlich, was das Podium erwartete: Der Saal donnerte: "Meier raus", "Ihr macht den FC kaputt". Über die Wucht waren wohl nicht nur die Vereinsoberen erschrocken.


Als Vizepräsident und Sitzungsleiter Friedrich Neukirch wenig später ein Happy Birthday für die Mitglieder anstimmen wollte, die Geburtstag hatten, und wütend niedergepfiffen wurde, schüttelten viele bereits mit dem Kopf. Diese FC-Jahreshauptversammlung würde entweder gar nichts bringen - oder mit großer Verstimmung enden.

Die Wut der Leute ins Leere zu lenken; und zwar so, dass jeder der Vereinsträger den Abend ohne Schaden überstand - das war die Aufgabe, die die Amtsträger offenbar lediglich bewältigen wollten. Gelungen ist das nicht, denn letztlich wurde der Vorstand nicht entlastet.

Dabei war die Nicht-Entlastung keine geplante Aktion, sondern von vielen Mitgliedern eine spontane Entscheidung, aus dem Gefühl, dem Bauch heraus getroffen. Ein Gefühl deshalb, weil die wenigen kompetenten Redner aus dem Auditorium vom Vorstand schnell abgebügelt wurden. Weil der Vorstand viele Fragen schlichtweg mit Phrasen beantwortete. Zusammengefasst: Weil niemand im Saal das Gefühl hatte, dass diese Herren ihnen klare Antworten, klare Lösungen für die Zukunft des Vereins präsentierten.

Fast wäre das alles glattgelaufen. Wolfgang Overath hatte mit seiner Rede die Mehrheit auf seine Seite gezogen. Und im Verlauf der Fragestunde begann auch Michael Meier zu sprechen. Zu Beginn der Versammlung unvorstellbar. Meier agierte minütlich mit mehr Selbstvertrauen. Aus einer brüchigen Stimme zu Beginn, wurde die Aussage "Ich beantworte nur Fragen", bis hin zum Angebot auf "Nachhilfe" bei einem Mitglied. Gepaart mit Neukirchs fehlender Jovialität, Overaths kratzigen, teils beleidigten Antworten, breitete sich bei den Mitgliedern ein unterschwelliges Gefühl der Ohnmacht aus.

Dabei erschien auch die Vorstands-Entlastung zu Beginn nicht als geeignetes Ventil, diese Wut rauszulassen. Erst als der Wahlleiter ein 50:50-Ergebnis bei der ersten Entlastungs-Abstimmung zu Gunsten des Vorstands durchwinken wollte ("Ich sehe, dass ist die Mehrheit. Damit ist der Vorstand entlastet"), kochte die Wut in vielen über.
Dieser Vorstand, der ihnen erst keine Lösungen aufzeigte und die Mitglieder jetzt auch noch so abbügeln wollte - das wollten sich viele nicht mehr gefallen lassen. Ein Großteil, der zuvor noch mit Ja gestimmt hatte, hielt bei der anschließenden Auszählung auch die Nein-Karte in die Höhe.


Die Quittung für einen Abend, den die Vereinsoberen irgendwie durchpauken wollten, der Fan-Seele aber keine Hoffnung auf Besserung geben konnten und wollten.

Wer alles noch einmal chronologisch nachlesen möchte: Hier ist mein Twitter-Liveticker von der Jahreshauptversammlung: http://twitter.com/fcbuch

Sonntag, 14. November 2010

FC - VFL: Das sagen die anderen


Gladbach gewinnt ja eigentlich nie - außer gegen den FC. Entsprechend befriedigt klingen die VFL-Fanseiten: Schwacher Torwart, in sich zusammfallender Gegner resümiert torfabrik.de über den dankbaren Derbygegner.

Das Gladbacher Fanprojekt stellt gewohnt objektiv fest:
"
Den arroganten, überheblichen und unfairen K....-Fans, die die Gästefans auf den Wegen von Parkplätzen auf ihrem Spießrutenlauf vor dem Spiel bespucken und anpöbeln (...) die Antwort zu geben ist einfach unbezahlbar." Wer übrigens Interesse hat, die friedlichen, bespuckten und bepöbelten Gladbacher Auswärtsfans zu sehen, der muss nur hier klicken.

Bei seitenwahl.de sagt die Überschrift eigentlich alles: "Bobas fette Show zum Derbysieg"
(siehe "Geärgert 5").

Am gepflegtesten kommt buechsenwurf.de daher. Dessen Fazit: "Schade, dass man nicht 34 Mal pro Saison gegen den FC spielen kann."


Weitgehend ratlos ist die FC-Blogossphäre. Viel mehr als Derby-Desaster, Fohlen treten Geißböcke oder einige frustrierte Sätze gibt's nicht.

Schön anzusehen: Die Choreograhie vor dem Spiel, zu sehen hier. Videos findet ihr vom Militärring, der FC-Choreo und dem Gästeblock. Und hier bilanziert die Kölner Polizei den Derby-Tag.

Samstag, 13. November 2010

1. FC Köln - Gladbach: Nichts als Ärger!

12 Spiele, 8 Niederlagen - der 1. FC Köln hat nichts - kein Konzept, keine Mannschaft und keine Punkte. Das neuerliche Trauma gegen Borussia Mönchengladbach verdeutlicht: Nach zwei Jahren und vielen Investitionen ist neben Verbindlichkeiten eine Mannschaft geblieben, die keinen Kopf, zu wenig Anführer und mittlerweile auch keinen Torwart mehr hat.

Gerärgert 1: Alle rufen dazu auf, früh anzureisen, aber dass man Sonderzüge auch früher bereitstellt, daran denkt niemand. Auch nicht die KVB.
Geärgert 2: Kein (Frust)Bier im und ums Stadion
Geärgert 3: Das ganze Spiel
Geärgert 4: Köln hat nur noch einen untauglichen keinen Torwart, und verantwortlich dafür ist der Personalplaner
Geärgert 5: In der ersten Halbzeit über die Gladbacher Nr. 9 gelacht, der dickste Mann auf dem Platz - gescherzt, dass natürlich der noch treffen würde - Ehrensache beim FC!
Gefragt: Wie Abwehr und Torwart unter der Woche wohl die Abstimmung trainiert haben?
Gedacht: Der FC schafft es nichtmal, gegen die Schießbude der Liga zu treffen
Gelacht: Polizei schaut auf Krawalltouristen am Militärring - Krawalltouristen fotografieren Polizei, wie absurd!
Gewartet: Um 13 Uhr, 30 Minuten, am Neumarkt, dem großen KVB-Verkehrs-Verhinderungs-Knotenpunkt - im Regen...
Gedacht: Unfähige Gladacher, aber noch unfähigere Kölner
Gesehen: Den gefühlt 1000. Gladbacher-Sieg in Müngersdorf
(Zurecht)Gelegt: Die Einladung zur Jahreshauptversammlung
Gelassen: Den pseudo-überhöhten Hass, den sich manche aufbauen, und dann meinen, sich daneben benehmen zu dürfen
Gezählt: Wie viele Samstage hat mir der Verein jetzt eigentlich schon versaut?
Geschmunzelt: Durchsage der KVB-Fahrerin, die wohl zum ersten Mal Fußballfans fuhr: "Wenn Sie weiter gegen die Scheiben klopfen, lasse ich den Wagen räumen."
Gefreut: Michael Frontzek tröstet Poldi nach dem Schlusspfiff

Samstag, 6. November 2010

Mondys beste Zeit in Köln...

Die gute alte Zeit? Auf jeden Fall schön zu sehen :-) Faryd Mondragon in seiner ersten Saison beim 1. FC Köln

Montag, 18. Oktober 2010

Rückblick: FC - Dortmund

Gehofft: Dass Nova das 2:1 schießt
Gehört: Einfallsreiche Beschimpfungen der Dauerkartennachbarn: MEIER? W*CH*R! - SCHIRI? W***ER! - SOLDO? WI***R! - OVERATH? WI****! Aha!
Genervt: Warum immer Bahnchaos bei Freitagsspielen?
Geärgert: Warum ist der Weg von der Linie 7 zum Stadion unbeleuchtet und geht durch pechschwarzen Wald?
Geflasht: Beim Ausgleich: Geiler Wumms, geiles Tor, geiler Jubel - bitte mehr davon!
Gefragt: Ob ich 2010 noch einen FC-Sieg sehe?
Getan: Geld nach Leverkusen transferiert. Bezahltes Leiden, wie bei Heimspielen.
Gelacht: Über Poldi und Weidenfeller - aber nur bis zur 92 Minute
Gefreut: Weidenfeller ignoriert die Feuerzeugwürfe mannhaft, stört sich nur am Bierbecher im Strafraum
Gewundert: Der Applaus, mit dem der Kölner Ersatzkeeper empfangen wurde
Geflucht: Über die Strafraumbehrrschung von Keeper Nr. 2
Gedacht:
Im Nachhinein war Poldi auf dem Platz ein ziemlicher Assi

Gedacht II: Aber wenigstens macht mal einer was...

Samstag, 16. Oktober 2010

Psychokasten Müngersdorf

Der 1. FC Köln erzieht sein Publikum zu einem Haufen aggressiver Nörgler. Die Hartnäckigkeit, mit der Menschen im Kölner Stadion für Geld frustriert werden, ist bemerkenswert. Nur Manager Michael Meier bleibt gelassen. So auch nach dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund.

Es sind Momente, die das Verhältnis zum eigenen Fußballverein nachhaltig prägen. Erst hoffen, dann umfallen und schließlich zu sehen, wie 10000 Dortmunder durchdrehen, die Gästebank aufs Spielfeld rennt, der Gast-Keeper ekstatisch über den Platz sprintet. Jeder erahnte den Moment des Knockouts, dabei hoffte jeder auf den Moment des totalen Glücks.
Die Wiederholung der Ereignisse gegen Dortmund vergrößerte die Ohnmacht entschieden.

Das schlimme Ende des FC-Heimspiels gegen Borussia Dortmund erschlug das Heimpublikum. Niemand war in der Lage, spontan seine Enttäuschung auszudrücken. Stattdessen gab's Applaus für die Spieler. Nur ein - wohlgemerkt vorher geplantes - Plakat, das nach Spielende entrollte wurde, erinnerte Spieler und Trainer daran, dass Einsatz nicht reicht, wenn man am Ende verliert.

Die Dortmunder Gäste reisten mit dem wohl stimmgewaltigsten Anhang an, der sich seit langer Zeit in Müngersdorf eingefunden hatte. Fast 100 Prozent des Gästeblocks gesangsbereit, dazu viele Gelbe im Stadion verteilt. Die Südtribüne hatte Schwierigkeiten, dagegen anzusingen. Anderseits muss man den Gäste-Auftritt relativieren: Klar, Dortmunds Auswärts-Mob ist in den vergangenen Jahren außergewöhnlich gut. Klar ist aber auch, dass nach einem solchen Saisonstart auch der größte Skeptiker überzeugt ist, alles zu geben.

Das FC-Publikum mutiert derweil zunehmend zu einer gefährlichen Mischung aus aggressiven Nörglern, die jedoch erst durch den Psycho-Schauplatz Müngersdorf dazu gemacht wurden.

Bemerkenswert war außerdem, dass FC-Trainer Soldo nun schon im zweiten Heimspiel bei Verkündung der Aufstellung mit großer Leidenschaft ausgebuht wurde. Neu ist dieses Gefühl für Miso Brecko. Nach einigen unglücklichen Aktionen pfiff ihn das Heimpublikum in der ersten Halbzeit nieder - Pierre Wome lässt grüßen. Einen dritten - diesmal spontanen - Ausbruch der Entrüstung gab es, als Michael Trippel vermeldete, das Stadion sei ausverkauft. AUSVERKAUFT! Schon wieder, wir kommen immernoch hierhin, sehen diesen Mist, kapiert ihr das eigentlich? So, oder so ähnlich dürften es viele Leute empfunden haben.

Beruhigend ist es als Anhänger auch nicht, wenn man sieht, wie der FC-Manager nach dem Spiel mit einem Lächeln verkündet, dass ja alles so weitergehen könnte wie bisher. Ein Manager, der eine bundesuntaugliche Mannschaft zusammengestellt hat, der glaubt, dass Poldi auf hohem Niveau jammert und es geschafft hat, nun keinen Bundesliga-Torwart mehr zu haben.

Samstag, 25. September 2010

Rückblick: Köln - Hoffenheim


Geärgert: Ist der FC eigentlich der erste Verein, der einen Spieler (Giannoulis) kauft, der anschließend niemals ein Ligaspiel bestreiten wird?
Gefragt: Wer wohl eher geht: Nova oder Soldo?
Gehört: Trance und House beim Warmlaufen der Spieler, Fluch der Karibik zum Einlaufen der Hoffenheimer
Gelesen: Langweilige Interviews im Geißbock Echo
Geklickt: Zoff um die neue Hoffenheim-Hymne
Getrunken: Kölsch, das günstiger nicht so ganz so teuer ist, wie in der Kölnarena
Gesehen: Mondragon ist 18 Jahre älter, als sein Stellvertreter Miro Varvodic
Gedacht: Wenn Petit nicht beim FC spielen würde, wäre er mir wahrscheinlich unsympathisch
Gerätselt: Was ist jetzt bitte dieses Thai Latte?

Großer Aufwand, kein Ertrag

Die Mannschaftsaufstellung war verlesen. Die Zuschauer hatten die Nachnamen ihrer Spieler wie gewohnt ins Stadion geschmettert. Da nannte der Stadionsprecher den FC-Trainer: Zvonimir Soldos Nachname ging in den Pfiffen des Publikums unter.

Na toll, 20.28 Uhr, das Spiel hatte nicht einmal begonnen, und nun wartete alles darauf, entrüstet loszupoltern. Nur die Spieler mussten noch den Beitrag leisten, den alle von ihnen erwarteten. Taten sie aber nicht. Nicht einmal fünf Minuten waren gespielt, da stand das Stadion schon, applaudierte und feuerte das Team an.

Das Heimspiel gegen Hoffenheim verlief anders, als es die meisten der Zuschauer erwartet hatten. Alle Kölner Beteiligten betrieben unerwartet großen Aufwand. Das Publikum pfiff die Gäste aus, bejubelte gelungene Kölner Spielzüge, die Spieler schienen beflügelt. Dass so etwas nicht über 90 Minuten durchzuhalten war, davon konnte man bereits in der Halbzeit ausgehen. Trotzdem wird das Spiel gegen Hoffenheim den FC-Fans als eines der besseren in Erinnerung bleiben. Problem: Der FC holt zu wenig Punkte.
Dazu hat Köln einen Torwart, der zwar beliebt ist, aber gegen Hoffenheim - wie schon gegen Mainz - Gegentore bekommt, bei denen er das exakte Gegenteil von dem tut, wofür er eigentlich bezahlt wird: Er reagierte nicht.

Aus Hoffenheim war ein Hand voll Fans mitgereist. Ein erwähnenswerter Teil des Gästeblocks bestand dazu aus Studenten, die sich einen günstigen Stehplatz gekauft hatten und schlichtweg ein Fußballspiel sehen wollten. Der Rest des Stadions war nahezu gefüllt. Die Riesen-Lücke im Gastbereich und das - auf dem Papier - exakte Gegenteil im Personal auf dem Rasen entlarvte an diesem Abend brutal, dass es in der Bundesliga eine Entwicklung gibt, die an einigen Punkten falsche Auswirkungen hat.

Für den FC standen Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis: Mit mehr Spielen als Punkten steigt man in der Regel ab.

Samstag, 28. August 2010

Der FC-Spieltag im Netz

Der Fußballnachmittag hat sich verändert. Früher gab's WDR2 und die Sportschau - oder den Kumpel mit Premiere World. Nun braucht's einen Computer mit Internet. 90 Minuten Fußball und die große Auswahl. Der FC-Spieltag im Web.

Der FC twittert vor dem Spiel über den offiziellen Account ein Video aus einem Fanbus. Die Hymne läuft. 15 Minuten vor Spielbeginn gibt's die ersten Fotos von der Pressetribüne, sie zeigen ein leeres Stadion. Von den Blogger Kollegen vor Ort gibts Handy Fotos vom Stadioneingang oder aus dem Fanblock.

Der FC Liverticker ist bei Facebook eingeklickt. Kommt zwar nicht viel bei rum, aber jeder kann mitreden. Immerhin.

Auch Bewegtbilder sind kein Problem, z.B. hier, je nach Geschwindigkeit sind die jedoch mit dem WDR2-Radio-Livestream nicht synchron. Ärgerlich.

Während des Spiels dann wirds etwas ruhiger. Im Fanblock bleibt keine Zeit, Fotos zu schicken, die Pressetribüne ist mit dem Liveticker ausgefüllt.

Wer will, kann das ganze Spiel zwischen Twitter, Liveticker und Livestream hin und herschalten und dazu noch die Radiokonferenz hören.

Fazit 1: Wer möchte, hat die totale Reizüberflutung, verpasst aber auch nichts.

Fazit 2: Wer bei Sky tatsächlich meint, er könne seine Abo-Zahlen in Zukunft noch entscheidend steigern, der glaubt an den Weihnachtsmann.

Fazit 3: Im Stadion ist's immernoch am schönsten.

Freitag, 27. August 2010

Stefan Kohns Erben gesucht



Der Schiedsrichter, der bei dieser Szene auf Tor entschied, heißt Marco Fritz. Er leitet das Spiel Werder Bremen - 1. FC Köln am 2. Spieltag. Aber das muss jetzt erstmal gar nichts heißen.

Und sowieso; beim FC kennt man ja diesen Reflex: "Gagelmann? Brych? Wagner? Die verpfeiffen uns doch eh immer." Was meiner Meinung nach so falsch wie jämmerlich ist und - seien wir doch ehrlich - eigentlich nur von der eigenen Unfähigkeit ablenkt.

Aber zurück zu Fritz: Seine FC-Premiere hatte der junge (Bankkauf)Mann (32) vom SV Breuningsweiler (um mal Töppi-Slang zu sprechen - erste und zweite Mannschaft spielen übrigens in einer Liga, Kreisklasse B) schon hinter sich. Im März dieses Jahres verlor der FC 1:0 in Mainz, Fritz stellte den Mainzer Bance vom Platz, "grenzwertig, aber vertretbar", wie der Kicker damals urteilte, und ihm die Note 4 gab.

Ansonsten ist Fritz ein Liga-Novize, kommt auf bislang 7 Erstliga und 12 Zweitligaeinsätze. Am ersten Spieltagswochenende pfiff er das Spiel Hertha-Oberhausen. Der Kicker attestierte ihm eine gute Form, keine Fehlentscheidungen, Note 2.

Und für alle Liebhaber noch ein wenig Statistik: Der letzte FC-Sieg in Bremen datiert vom 1. Dezember 1995. Stefan Kohn schoss in einem "armseligen" Spiel den Siegtreffer in der 88. Minute. Die Kölner feierten nach dem Spiel ausgiebig auf dem Zaun. Ist aber doch auch langsam langweilig, ständig aufzuzählen, gegen wen der FC schon wie lange nicht mehr gewonnen hat, oder? Erst Lautern, jetzt Bremen und bald Leverkusen. Blablabla...

Immerhin: Wenn nichts mehr geht, hilft diesmal vielleicht schon ein Lattenschuss. Aber den hat man als FC Fan ja sowieso...

Dienstag, 24. August 2010

Schalke und die Flutlichter

Es gibt ja dieses Gerücht. Geht auf Schalke das Flutlicht an, kommen 20000 Menschen zum Stadion - egal zu welcher Zeit. Nun hat Schalke seit rund zehn Jahren keine Flutlichtmasten mehr und das Gerücht stammt aus den 80er Jahren.

Einen wahren Kern scheint diese Geschichte aber tatsächlich zu haben. Am Dienstagabend spielte der FC auf Schalke. In der Arena, dessen Flutlichter man nicht von der Autobahn 2 sehen kann. Trotzdem pilgerten 16000 Zuschauer ins Stadion in die Arena. Eintritt mussten sie nicht bezahlen. Ihr Ziel: Zwei Mannschaften zuzuschauen, bei denen die Ersatzleute des 1. Spieltages sich ein bisschen austoben konnten. Beim FC waren das unter anderem Andrezinho, Giannoulis und Ionita - Spieler, die den FC in der aktuellen Saison verstärken sollen.

Beim FC Schalke spielte Marco Quotschalla, der 1988 in Köln geboren wurde und im Jahr 2000 als 12-Jähriger einen Achtjahres-Vertrag beim FC unterschrieb, dann aber im Jugendteam aussortiert wurde. Über Alemannia Aachen, Aachen II, Dattenfeld und den Bonner SC fand er den Weg zu Felix Magath, wo er im DFB-Pokal in Aalen eine Halbzeit spielte.

Der FC siegte übrigens mit 2:1. Beide Tore erzielte Sebastian Freis. Weitere Infos hier, hier und hier.

Montag, 23. August 2010

Rolf Töpperwien macht Schluss



Einige trauern, andere werden jubeln: ZDF-Reporter Rolf Töpperwien geht in Rente! Am 26. September wird Töppi 60 Jahre alt - und dies hat er sich als Grenze zum Aufhören gesetzt. Töpperwien begleitet die Bundesliga seit den 70er Jahren - und nicht jeder mag ihn. Die Süddeutsche Zeitung hat ihn einmal als Putzerfischchen bezeichnet: "Ihre Aufgabe ist es, die Kiemen der großen Fische zu reinigen und sie von Plankton und anderem Kleingeziefer zu befreien", schrieb die SZ im Jahr 2004. Konkret ging es dabei um sein Verhältnis zu Otto Rehagel - eine wenig schmeichelhafte Umschreibung.

Am Samstag nun war Töppi wieder in der Süddeutschen. Die ganze Seite 3 - also der prominenteste Platz der Zeitung - war ihm gewidmet (Artikel ist leider nicht online). Wobei auch so manche Anekdote nochmal hervorgekramt wurde: Eine Bordell Rechnung über 4000 DM, die er auf offiziellem ZDF-Briefpapier mit den Worten "Ich bin kein Marathonmann" beantwortete. Oder der Alkohol-Unfall mit Rum in seiner Wohnung in Wiesbaden, wo er sich selbst schwer verbrannte und lange Zeit im Krankenhaus war. Bei den anschließenden Tests wurden Kokainspuren in seinem Körper gefunden. Untergemischt, wie er später erklärte.

Ob lustig oder peinlich muss jeder selber entscheiden: Seine Tipps zum aktuellen 1. Spieltag vom Wiesbadener Weinfest - veröffentlicht auf dem ZDF-Sportstudio Kanal bei Youtube - haben auf jeden Fall einen hohen Unterhaltungswert. Das Video ist oben zu sehen, rezipiert wurde das Gespräch unter anderem auch von der FAZ ("Sportreporter im Schankdienst").

Töppi ist irgendwie kultig und passt von seiner Art einfach in die Seifenoper Bundesliga. Ein Dauerbrenner und gerade weil am Spielfeld seit Jahren viel zu viele glattgebügelte Anzugträger stehen, wird man ihn in Zukunft wohl vermissen.


Noch mehr kultige Töppi Videos:

Da waren am Spielfeldrand noch andere Qualitäten gefragt: Töppi erkämpft sich ein Interview mit dem damals 18-Jährigen Olaf Thon.

Nach dem Spiel Freiburg - Bayern: Töppi watscht SC-Trainer Robin Dutt ab.


Töppis Spezialgebiet: Sich in die Kabine schleichen. Hier in den 80ern in Dortmund.


Sonntag, 22. August 2010

Das Leid gegen Lautern


Der FC-Saisonstart gerät zur beispiellosen Verkettung dümmlicher Umstände. An dessen Ende die rund 7000 Gästefans immer ekstatischer jubeln und hämisch weiße Taschentücher schwenken!

Lautern ist leider wieder da! Hohn von einem Aufsteiger, den der FC im Mai 2008 in die dritte Liga hätte schießen müssen! Dessen schwache Vorstellung reichte, um in Köln zu siegen - und seine wachsende Erstligaeuphorie durchs Kölner Stadion zu schreien. Das hat uns gerade noch gefehlt!

Eigentlich waren die Voraussetzungen für einen aufregenden Nachmittag fantastisch. Das Stadion war nach 87 Sekunden emotionalisiert. Sieben Minuten nach dem Anpfiff auch noch die - aus Kölner Sicht - natürlich gerechte Strafe für die Ungerechtigkeiten zuvor. Dann noch das Rumgegurke der Gäste in der 1. Halbzeit. Eine kämpfende Kölner Mannschaft, die in Unterzahl dem Publikum drei Punkte schenkt - ja, das wäre alles schön gewesen. Zu schön. Stattdessen löste sich nach dem 1:1 das auf, was nach der Roten Karte das ganze Spiel schon bedenklich wackelte: Das Kölner Mannschaftsgebilde.

Keine Punkte, schlechte Stimmung, keine Innenverteidigung und Zuschauer, die nach 80 Minuten das Stadion verlassen - die Saison 2010/2011 beginnt missmutig, auch wenn FC eher unglücklich denn unfähig agierte. Gelingt kein Sieg gegen St. Pauli, hat der FC seinen - pausenbedingten - Neukredit beim Heimpublikum nach nur zwei Wochen wieder verspielt.


Das Spiel in Stichworten:

(Ge)lesen: Zvonimir Zoldo (mit Z!) auf dem Geißbock Echo Titel! Wer da redigiert hat, hat diese Woche Spaß!
(Ge)freut: Endlich hat das Catering auf stilvolle Plastikbecker ohne Pfand umgestellt
(Ge)lacht: Michael Henke tritt vor Wut nen blauen Plastikeimer kaputt
(Ge)dacht: Endlich wieder kostenpflichtiges Ärgern
(Ge)wundert: Die bislang leere Ebene auf der Südtribüne ist nun eine Edel-Lounge mit Palmen und allem Schnick-Schnack
(Ge)hört: Coole Oldschool Lieder der Lauterer: "Es kommt die Zeit, in der das Wasser wieder steigt", "Cologne Cologne, die Sch......"
(Ge)gangen: Um 17.30 Uhr
(Ge)hofft: Einen neuen Poldi zu sehen. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt...
(Ge)ärgert: Warum muss man auch in der 30. Spielminute fünf Minuten für ein Kölsch anstehen? Tatort: Oberrang Süd
(Ge)freut: Klimatisierte KVB-Züge nach dem Spiel! Bravo!

Dienstag, 17. August 2010

Die inoffizielle Facebook Fantabelle


Gut geführte Facebook-Seiten eignen sich wunderbar, das kratzbürstige Vereinsimage aufzupolieren. Modern, offen für den Dialog und am Puls der Zeit - so können sich die Klubs im sozialen Netzwerk präsentieren. Mittlerweile haben viele Bundeslisten diese Chance erkannt, zumal sie völlig kostenlos ist und riesigen Zulauf garantiert. Besonders praktisch für die Vereine: Im Gegensatz zu den etablierten Fan-Foren, können sie die Themen per Pinnwand vorgeben. Blöd wird's nur, wenn die Kommentare der User nicht zu den verklärten Vereinswahrheiten passen wollen.


So gesehen müsste man dem FC ein Kompliment machen. Erst im April ging die FC-Facebook-Seite online - derzeit hat der Klub die drittmeisten "Fans" aller Bundesligisten. Das wiederum bestätigt ja eigentlich nur, was wir schon immer wussten: Köln gehört in die Champions League!

Derzeit verläuft die Entwicklung der Bundesligaseiten bei Facebook hochdynamisch und wahrscheinlich ist die von uns erstellte Tabelle erst in einem Jahr aussagekräftiger. Trotzdem ist's interessant zu sehen, wer die virtuelle Entwicklung zu nutzen weiß, und wer sie bislang verpennt hat. Bei einigen Seiten konnten wir nicht exakt feststellen, ob sie vom Verein oder von Fans angemeldet wurden. Jeder Hinweis, die Tabelle zu vervollständigen ist daher sehr willkommen!

Die inoffizielle Facebook-Fantabelle
(Stand 17. August 2010)

1.
Bayern München 141017 (offiziell)
2. VFB Stuttgart 74129 (offiziell)
3. 1. FC Köln 52812 (offiziell)
4. Eintracht Frankfurt 47705 (nicht bestätigt)
5. Hamburger SV 47355 (offiziell)
6. Werder Bremen 34025 (nicht bestätigt)
7. FC St. Pauli 30543 (nicht bestätigt)
8. FC Schalke 04 23248 (nicht bestätigt)
9. 1. FC Nürnberg 18457 (offiziell)
10. 1. FC Kaiserslautern 18220 (offiziell)
11. Hannover 96 13193 (offiziell)
12. Borussia Mönchengladbach 12794 (offiziell)
13. VFL Wolfsburg 8309 (Sportmannschaft und Verein zusammengezählt)
14. Bayer 04 Leverkusen 7557 (nicht bestätigt)
15. 1. FSV Mainz 05 4856 (Fanseite)
16. SC Freiburg 4295 (inoffiziell)
17. TSG Hoffenheim 3915 (nicht bestätigt)
18. Borussia Dortmund 1379 (offiziell)

Mittwoch, 4. August 2010

Kicker Sonderheft 2010/2011

Das Kicker Sonderheft bezeichnet sich - wie ich finde - zurecht als "Das Original seit 1963". Und in seiner Aufmachung hat sich seit vielen Jahren eigentlich kaum etwas verändert.Eine Doppelseite Vorbericht pro Mannschaft (Überschrift beim FC: "In Köln lodert's weiter"), die (vom Kicker auch mal kräftig daneben geschätzte) Wunschaufstellung für die neue Saison sowie das Trainerinterview. Nicht zu vergessen die Mannschaftsposter und - unübertroffen - natürlich die Stecktabelle! Allerdings: Die auf der Titelseite versprochene Meisterschale war in meinem Heft nicht drin!! Ist vielleicht besser so...

Was blieb nach dem ersten Lesen hängen?

* Der FC ist in der ewigen BL-Tabelle nur noch Siebter
* Thomas Kessler ist laut Kicker Aufstellung in Pauli als Nummer 1 vorgesehen
* Carsten Cullmann wird auch im Kader 2010/2011 aufgeführt
* Die Durchschnittsnote fast aller FC-Spieler aus der vergangenen Saison ist miserabel

...und sonst?

* Der Wuppertaler SV hatte vergangene Saison in der 3. Liga nur noch 3000 Zuschauer im Schnitt
* Aachen führt die ewige Zweitligatabelle vor Fortuna Köln an (FC auf Platz 40)
* RB Salzburg ist im Sommer 2010 nur mit einem Punkt Vorsprung Meister geworden
* Frank Rost ist der aktive Spieler mit den meisten Bundesligaspielen (396)
* das Fassungsvermögen des Stadions an der Grünwalder Straße wird mit nur noch 10 240 Plätze angegeben (siehe Bayern II)
* auf den Mannschaftsfotos hat sich niemand die Buchse bis über den Bauchnabel gezogen. Schade...

Fazit: Solides Standardwerk für Statistiker, das Heft glänzt wie immer durch die vielen kleinen Infos zu allen BL-Spielern, die man erst nach und nach entdeckt. Wer etwas Außergewöhnliches erwartet hat, der wird jedoch enttäuscht.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Kino in Köln

Ende März machte der Filmpalast am Ring dicht nach 80 (!) Jahren dicht. Im Anschluss gab es einige Diskussionen um die Kölner Kinovielfalt, etwa hier oder hier. Tatsächlich gab und gibt es in Köln aber nach wie vor eine Reihe von kleinen, persönlichen Kinos. Wer also nicht gerade ein Blockbuster-Fetischist ist, der wird in Köln auch weiterhin fündig. Zum Beispiel im Off Broadway an der Zülpicher Straße. Ich muss gestehen, erst jetzt zum ersten Mal dort gewesen zu sein. Dafür war die (positive) Überraschung umso größer.

Zwei kleine Kinos (72 Plätze, 165 Plätze) davor ein gemütlicher, kleiner Biergarten. Das Publikum ist zwar zum Teil etwas anspruchsvoll ("Eine Holunder Bionade, aber bitte nicht aus dem Kühlschrank."), was gleichzeitig aber auch gut so ist. Der Barmann ist gleichzeitig auch Kartenabreißer und die Preise können im Kino-Vergleich durchaus mithalten. Das nennt man wohl Kontrastprogramm zum großen Cinedom am Mediapark.

Besonders Kino 2 hat mit seinen 72 Plätzen fast Wohnzimmercharakter. Einziger Wehrmutstropfen ist da die kleine Leinwand (12 Quadratmeter) und, wer sehr spät kommt, der muss halt in der ersten Reihe Platz nehmen. Macht aber nicht so viel, es gibt eh nur sieben Reihen.

Dienstag, 4. Mai 2010

Rückblick: Köln gegen Freiburg

[Gesehen] In Deutz und der City immer wieder vereinzelte Freiburg Fans mit randloser Brille und lichtem Haar.
[Gehört] Eine laute Südtribüne bis 16 Uhr.
[Gelesen] Kölnische Rundschau: "Lukas Podolski schleppte sich über den Platz, als ob er vor dem Spiel eine Berg-Etappe der Tour de France hatte überstehen müssen."
[Getan] Zum ersten Mal in o16 Reihe 2 gesessen. Super Sicht.
[Gegessen] Eine viertelgare Krakauer nach Schlusspfiff. 90 Sekunden auf dem Grill gewesen, maximal.
[Getrunken] Ein halbes Kölsch zum halben Preis.
[Gefreut] Leere Eingänge bis kurz vor Spielbeginn, wie schon gegen Bochum.
[Geärgert] FC-Rückpassquote: Gefühlte 90 Prozent.
[Gewundert] Trotz leerer Eingänge keine Kontrollen. Den Kasten Bier leider vergessen. Mist.
[Gedacht] Wie wär's mal mit 'ner Auswärtsdauerkarte?
[Gelacht] Erst Brecko & Co. auspfeiffen, ihn nach dem Spiel aber nach Geschenken anbetteln.

So leer, so ziellos



Der ansehnliche Teil
des Saisonfinales in Müngersdorf dauerte zehn Minuten. Die üblichen fünf Hymnen-Minuten vor dem Anpfiff – geschenkt. Versöhnliche Abschiedsstimmung kam sonst nur zwischen 15.55 Uhr und 16 Uhr auf. Da führte der FC, die Zuschauer probten die Laola-Welle und zeigten ungewöhnlich früh: Wir hätten gerne einen entspannten Nachmittag. Die Hoffnung
wurde nicht erfüllt.

Die beiden Tore des SC Freiburg waren geeignet, einen weiteren elendigen Nachmittag zu erstellen. Ebenso die Szenen nach dem Abpfiff: Da zwängten sich die FC Profis hinter ein Plakat, trugen es halbherzig durch das Stadion und achteten darauf, den Tribünen nicht zu nah zu kommen.

So leer, so ziellos – selbst beim 17 Heimspiel sah niemand im Stadion einen Grund, warum sich das in Zukunft ändern sollte. Vielleicht ein Grund, warum wütende Pfiffe neuerdings immer schneller von den Tribünen kommen. Das Publikum präsentiert sich das, was den Spielern auf dem Rasen immer wieder vorgeworfen wurde: Eine Söldner Mentalität. Los, Leistung, sonst gibt’s Pfiffe!Aber wer will eine solche Reaktion nach dieser Heimspiel-Saison schon kritisieren?

Applaus gab’s erst, als Carsten Cullmann zur Südkurve kam. Es ist eine seltsame Art der Ersatzverehrung. Mangels überragender Fußballer feiern die Fans seit Jahren Spieler, für die der Verein wirklich eine Art Heimat ist. Wie schon bei Matthias Scherz. Seine Verbundenheit zum Verein demonstrierte Torhüter Mondragon, als die übrigens Spieler schon in der Kabine saßen. Mit seinen Kindern lief er auf den Rasen vor der Südkurve und klopfte sich dabei seltsam häufig auf das Vereinswappen seines Trikots.

Achja: Laut FC-Homepage hätten die FC-Spieler die Saison noch längst nicht abhakt. "Wir dürfen uns keinesfalls zurücklehnen, sondern müssen da noch mal Vollgas geben“, wird Sebastian Freis mit Blick auf das letzte Saisonspiel beim 1. FC Nürnberg zitiert.

Samstag, 17. April 2010

Die große Versöhnung?

Mehr als einen guten Moment im Kölner Stadion. Das gab's schon lange nicht mehr. War das die große Versöhnung? Die Zuschauer sahen zumindest, dass ihre Spieler ausgelassen sein können. Offenbar richtig Spaß miteinander haben. Und das, nachdem sie ihre Arbeit auf dem Spielfeld zuvor souverrän erledigt hatten. In Köln reicht sowas aus, um die Fans glücklich zu machen.

Wer nach dem Spiel im Stadion blieb, der konnte - für Kölner Verhältnisse - Außergewöhnliches erleben. Die Stadionregie hatte die Musik klugerweise ausgeschaltet. Die Spieler standen vor der Tribüne, in einer Reihe, hatten sich schon abfeiern lassen. Eigentlich der Moment zu gehen, aber sie blieben einfach stehen, als wollten sie sagen: "Jungs, jetzt sind wir hier, jetzt zeigt ihr auch mal was." Kapitän Youssef Mohammad (gesperrt) stand in zivil neben seinen Mitspielern.

Zoran Tosic stieg auf den Zaun, bekam dabei gefühlte hundert Schulterklopfer, wusste aber wohl nicht, was er den nun ins Mikro sagen sollte, dass man ihm unter die Nase hielt. Dann kam Podolski, schwenkte diesmal keine Fahne für Pyrotechnik, dafür von ebensolchen Sprechchören begleitet, und schrie Dinge ins Mikro, die auf dem Oberrang schon nicht mehr ankamen. Das machte er aber mit einer Freude, die ihn ganz irdisch erscheinen ließ.

Wie ganze normale Menschen schubsten die Spieler danach ihren Ältesten, Keeper Mondragon, in Richtung der Zuschauer, der, zunächst peinlich berührt, dann ebenfalls den Zaun bestieg. Die FC-Spieler als ganz normale Menschen, die sich freuen, die zu den Fans schauen, die gemeinsam mit ihnen singen. Viele Zuschauer machte gerade das vielleicht deshalb so glücklich, weil es so überraschend war.


Und Bochum? Die mussten alles irgendwie ertragen, gaben sich aber keine Mühe, daran etwas zu ändern. Das fing schon vor dem Spiel an. Die Spieler marschierten ein, blieben am Mittelkreis stehen, schauten zur Haupttribüne und warteten brav, bis die FC-Hymne zu Ende gespielt war. Fast wie bei der Nationalmannschaft. Zuvor gab's großen Applaus für die "Teufelskerle" (Stadionsprecher), die mit dem FC in Hoffenheim waren. Direkt danach beschimpften die Zuschauer Hoffenheims Präsidenten Dietmar Hopp.

Und dann waren da
noch die Pyrotechnik, die die Bochumer während der zweiten Halbzeit mehrmals nacheinander zündeten. Als wollten sie sagen: Schaut mal, wir zünden jetzt einfach nochmal. Ihr könnt uns mal mit euren Durchsagen. Einige Kölner schien das zu gefallen: "Pyrotechnik ist kein Verbrechen", riefen sie, während im Gästeblock das Feuer loderte.

Mehr Fotos vom Spiel gibt es hier.